Om Depression
Der Autor will kein wissenschaftliches Werk vorstellen, sondern Erfahrungen und Überlegungen aus einer dreißigjährigen Praxis darlegen. Das kleine Buch (202 Seiten) ist leicht lesbar durch die Kürze und Klarheit der Darstellungen sowie den weitgehenden Verzicht auf Fachausdrücke. Auch der immer wieder durchscheinende Humor hat mir gefallen.Als ich das Buch las, hatte ich den Eindruck, ich hätte alles schon gewusst, was der Autor schreibt. Allerdings hatte ich nicht diese Klarheit und viele Zusammenhänge waren mir erst durch die Lektüre deutlich geworden. Depressionen werden von verschiedenen Seiten betrachtet: Die "Programmierung" und die viel spätere Auslösung durch bestimmte Stress-Situationen, die Rolle der Passivität, die Gründe für die Erschöpfung ohne äußerlich sichtbare Anstrengungen, die Vorteile der Depression als Notbremse, als letztes Mittel, eine Katastrophe zu verhüten. Interessant sind auch die Darstellung unbewusster innerer Konflikte wie der Kampf zwischen Todessehnsucht und Lebensdrang, zwischen Aggression gegen Andere und gegen die eigene Person. Hinzu kommen Informationen über die Funktion von Hormonen, über die Folgen der Unterdrückung von Gefühlen und Körpersignalen und ein Schema für ein therapeutisches Vorgehen.
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