Om What Ought to Be Done
Mitte der 1970er Jahre schrieb Harun Farocki einen zweiseitigen Aufruf mit dem Titel "Was getan werden soll", der von einer Umfrage unter potentiellen MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen begleitet wurde.
Er stellt sich darin eine "Einrichtung" vor, mit der "wir auch einen Zusammenschluss von Arbeitenden organisieren [können], nicht einen aus abstrakter Einsicht, sondern aus den Berührungspunkten der Arbeit." Die Einrichtung, geplant als Zusammenführung und Organisation dokumentarischer Praktiken, hätte zwei Ziele verfolgt: Sie sollte nicht nur "sicherstellen, was es gibt", sondern auch "produzieren, das heißt initiieren, was es noch nicht gibt." Auf diese Weise sollten gemeinschaftliche und kollaborative Verfahren ermöglicht werden, umfassende und interdisziplinäre Untersuchungen ohne Zeitdruck.
Anschließend an dieses Arbeitspapier verortet das Harun Farocki Institut Farockis Initiative und denkt über die Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen einer Institutsgründung im Jahr 1976 und heute nach.
Das Heft enthält Farockis Text, einen Kommentar von Tom Holert, Doreen Mende und Volker Pantenburg sowie einen Brief von Peter Nestler, in dem der Dokumentarfilmer 1975/76 auf die Farockis Rundschreiben reagiert.
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