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Berlin war während des Kalten Krieges der symbolische Ort einer in zwei Blöcke geteilten Welt. Christliche Gemeinschaften hatten jedoch den Anspruch, ihre kirchliche Einheit über staatliche Grenzen aufrechtzuerhalten und zu verteidigen. Maria Neumann zeigt, wie religiöse Vergesellschaftung unter den Bedingungen der Trennung funktionierte und in welcher Weise kirchliche Akteure in der Lage waren, die Mauer zu überwinden.
Die Schwulenbewegung in der DDR der 1970er und 1980er Jahre war in Ursprung und Entwicklung immer ostdeutsch und deutsch-deutsch zugleich. Teresa Tammer beschreibt die Bedeutung der Teilung Deutschlands insbesondere für den Schwulenaktivismus in der DDR, aber auch in West-Berlin und der Bundesrepublik seit Anfang der 1970er Jahre; sie analysiert eingehend die Selbstbehauptungsstrategien der Ostdeutschen, zu denen Selbstdarstellungen, Aneignungen, Positionierungen und Forderungen gegenüber unterschiedlichen Adressaten gehörten. Zudem untersucht sie die Netzwerke und Transfers zwischen ost- und westdeutschen Schwulenaktivisten. Die Akteure in der DDR mussten stets balancieren zwischen Anpassung und Auflehnung sowie zwischen verschiedenen Zugehörigkeiten, etwa zur DDR und einer transnationalen Bewegung oder zwischen Staat und Kirche. Teresa Tammer erzählt eine multiperspektivische Geschichte der DDR-Schwulenbewegung, die eingebettet ist in die deutsch-deutsche Geschichte, aber auch in transnationale und globale Prozesse, und die über den Mauerfall hinausreicht.
Sport hat für das Militär generell und für die Soldaten und Soldatinnen in ihrem Dienstalltag und in Einsatzsituationen eine herausgehobene Bedeutung. Die Rolle des Sports in den Streitkräften geht dabei weit über die Ertüchtigung des Körpers hinaus. Dieser Band ist das erste umfassende Werk, das sich der Thematik Sport und Militär und ihren Dimensionen aus verschiedenen Disziplinen - Sozialwissenschaften und Geschichte sowie Medizin, Sportwissenschaft und Psychologie - nähert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang von Sport und Militär im 20. Jahrhundert und auf der Ausgestaltung dieses Beziehungsgeflechts in der Bundeswehr. Der Band gliedert sich in fünf Sektionen. Zunächst werden die grundlegenden Beziehungen von Sport und Militär betrachtet - aus wissenschaftlicher wie aus praktischer Sicht. Die zweite Sektion widmet sich aus sportwissenschaftlicher Perspektive der Praxis des Sports im Militär, die dritte Sektion der Förderung des Spitzensports. Die vierte Sektion liefert historische Analysen. Eine abschließende Sektion blickt mit zeitgeschichtlichem Ansatz auf das Verhältnis von Sport und Militär in anderen Ländern bzw. Streitkräften.
Having extended their voyages to all oceans from the 1760s onward, whaling vessels from North America and Europe also operated off the coasts of Africa. During stopovers for provisions, seamen entered into relationships of exchange and communication with African littoral societies. In eight case studies, Felix Schürmann investigates long-forgotten interactions that reveal a significant undercurrent in the history of global entanglements.
The Gay Girl in Damascus Hoax explores the vulnerability of educated and politically engaged Westerners to Progressive Orientalism, a form of Orientalism embedded within otherwise egalitarian and anti-imperialist Western thought. Early in the Arab Spring, the Gay Girl in Damascus blog appeared. Its author claimed to be Amina Arraf, a Syrian American lesbian Muslim woman living in Damascus. After the blog's went viral in April 2011, Western journalists electronically interviewed Amina, magnifying the blog's claim that the Syrian uprising was an ethnically and religiously pluralist movement anchored in an expansive sense of social solidarity. However, after a post announced that the secret police had kidnapped Amina, journalists and activists belatedly realized that Amina did not exists and Thomas "Tom" MacMaster, a forty-year-old straight white American man and peace activist living and studying medieval history in Scotland was the blog's true author. MacMaster's hoax succeeded by melding his and his audience's shared political and cultural beliefs into a falsified version of the Syrian Revolution that validated their views of themselves as anti-racist and anti-imperialist progressives by erasing real Syrians. Watch our talk with the author Andrew Orr here: https://youtu.be/MnaaxlO6Vuw
Ignaz Goldziher (1850-1921), one of the founders of modern Arabic and Islamic studies, was a Hungarian Jew and a Professor at the University of Budapest. A wunderkind who mastered Hebrew, Latin, Greek, Turkish, Persian, and Arabic as a teenager, his works reached international acclaim long before he was appointed professor in his native country. From his initial vision of Jewish religious modernization via the science of religion, his academic interests gradually shifted to Arabic-Islamic themes. Yet his early Jewish program remained encoded in his new scholarly pursuits. Islamic studies was a refuge for him from his grievances with the Jewish establishment; from local academic and social irritations he found comfort in his international network of colleagues. This intellectual and academic transformation is explored in the book in three dimensions - scholarship on religion, in religion (Judaism and Islam), and as religion - utilizing his diaries, correspondences and his little-known early Hungarian works.
This multi-disciplinary volume is about social change in various cases of mass violence. In life under persecution, social relations and social structures were not absent or replaced by an ethno-racial order. The studies in this book show the influence of social structures like gender, age and class on life under persecution. Exploring practices in family and labor relations and collective action, they counter claims of an atomization of society.
Until the end of the Cold War in 1990, building projects and architectural icons played an important role in the self-portrayal of the competing systems. However, as the current research shows, we also find a large variety of forms of cooperation between the East, the South, and the West, not to forget the manifold cross-border entanglements within the South or the East. This book explores the intersection of two strands of research. On the one hand, interaction in the field of architecture and construction between actors from socialist countries and from countries of the Global South have increasingly won interest amongst historians of architecture and planning. On the other hand, in the context of the strongly emerging Cold War Studies, scholars have explored cooperation and circulation across the Iron Curtain with a focus on economic and research planning. This book connects perspectives of planning, construction and architectural design with those on economic interests and conflicts in projects and networks. Furthermore, it opens the view to the hubs of communication and exchange, and on patterns of longterm transformation and appropriation of architecture.
Der Band "Jüdische Jugend im Übergang - Jewish Youth in Transit" ist das Ergebnis der gleichnamigen, international ausgerichteten Konferenz, die im März 2021 im Rahmen des DFG-Projektes "Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen" stattfand. Die unterschiedlichen methodischen Zugänge der Beitragenden - allesamt Wissenschaftler/-innen, die schon in den vorangegangenen Jahren Arbeiten aus dem Bereich der historischen Jugend- und Jugendbewegungsforschung veröffentlicht haben - ermöglichen einen Überblick über Forschung und Forschungsperspektiven zum Thema jüdische Jugendbewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Biographische Skizzen finden sich hier neben Formationsgeschichten von Gruppen und Jugendbünden, Fragen von Hachschara und Jugend-Alija, als zweier bedeutsamer Institutionen jüdisch-jugendbewegter Praxis, bestimmen den Fokus zahlreicher Beiträge.
Tools, also Werkzeuge, Methoden und Techniken, sind wesentliche Bausteine professioneller Beratungsleistungen. Sie haben gerade in den letzten Jahrzehnten Hochkonjunktur. Aufgrund dieser "inflationären" Entwicklung ist auch von "Managementmoden" die Rede. Trotzdem, ein Großteil der Werkzeuge sind bedeutsam und unverzichtbar. Die 80 wichtigsten Beratungstools, die zugleich auch immer Managementtools darstellen, sind in diesem Buch zusammengestellt. Eines der Hauptanliegen ist es, die Vielzahl der Tools nicht nur inhaltlich zu erläutern, sondern sie entlang den einzelnen Phasen des Beratungsprozesses zu ordnen und gleichzeitig die entsprechende Einsatzumgebung vorzustellen. Die Reihe der vorgestellten Tools reicht von der BCG-Matrix über die Marketing-Gleichung bis hin zu den agilen Tools wie Scrum, Kanban und Design Thinking. Die Phasen des Beratungsprozesses sind: Akquisitionsphase, Analysephase, Problemlösungsphase und Implementierungsphase. Für die Erstellung dieser extrem vielfältigen Leistungen und den damit verbundenen Problemlösungen stehen dem Berater eben diese Methoden, Konzepte und auch Produkte zur Verfügung.
Was berichten Männer aus dem internationalen Topmanagement über Gender Diversität, den Aufstieg erfolgreicher Frauen im Management sowie die Chancen und Hürden der Zusammenarbeit der Geschlechter in den Unternehmensleitungen? Alpha-Mann und Alpha-Frau ist ein Beitrag für mehr Gendergleichheit in den Leitungsfunktionen globaler Unternehmen und für mehr gemischte Führungsspitzen, besetzt mit qualifizierten Männern und Frauen in einer globalen Wirtschaft. Es vermittelt interessierten Frauen die Wahrnehmung der Männer und den ein oder anderen Tipp für die eigene Karriereentwicklung. Entscheider aus den Unternehmen erhalten Strategien, um Gender Diversität zu stärken und mehr gemischte Führungsteams aufzubauen, damit sie ihren Unternehmenserfolg in der Zukunft nachhaltig sichern. Alpha-Mann ist der Prototyp des Unternehmenslenker, der weltweit durch Führungsstärke und Durchsetzungsfähigkeit erfolgreich ist. Seine Ergänzung, die Alpha-Frau, bleibt in fast allen Ländern unterrepräsentiert. Sie erlebt sich als ausgebremst und drängt auf gleichwertige Teilhabe. Das Buch hebt die bisherige Betrachtung von Dominanz- und Opferrolle auf und betrachtet die Geschlechterrollen neu. Für den Erfolg von Unternehmen sind gemischte Führungsspitzen, in denen Alpha-Männer und Alpha-Frauen ihre Stärken harmonisieren, die Geheimwaffe. Wie kann es gelingen, dass gemischte Führungsspitzen in globalen Wirtschaftsunternehmen Normalität werden? Die Spitzenmänner aus elf Nationen, die in ausführlichen wissenschaftlichen Tiefeninterviews befragt wurden, sind sich einig, dass Frauen mit ihren Fähigkeiten stärker in den Unternehmensleitungen vertreten sein sollten. Sie beobachten als Ursache für das Ungleichgewicht, dass viele kompetente Frauen in ihren Karriereambitionen zögern oder ihre Interessen in den Machtgefügen nicht durchsetzen können. Die Topmanager fürchten Gesichtsverlust und Bloßstellung durch starke Kolleginnen. Sie wünschen sich weibliche Anerkennung statt Aggressionen. Themen, wie die vieldiskutierten ¿Boys¿ Clubs" kommen genauso zur Sprache, wie der Umgang mit #MeToo oder der Einfluss von erotischem Kapital. Die Stärke der Frauen sehen die Männer unter anderem in ihrem positiven, befriedenden Einfluss auf männliche Führungskräfte zum Beispiel in Meetings. Die authentischen Zitate im Buch zu den Einstellungen der Alpha-Männer werden vervollständigt durch die Perspektive von Topmanagerinnen. In ihrer Analyse leitet die Autorin ab, wie Männer und Frauen gemeinsam die Zukunft von internationalen Unternehmen besser gestalten können. Besprechungen in der Presse:https://www.tagesanzeiger.ch/diversity-management-verkommt-oftmals-zur-absurditaet-896638722061 (Michael Marti, 10.06.2023) https://www.nzz.ch/wirtschaft/weshalb-frauen-fuehrungspositionen-abgeben-und-sich-maenner-blossgestellt-fuehlen-ld.1738192 (Natalie Gratwohl, 30.05.2023) https://blog.wiwo.de/management/2023/02/08/buchauszug-bettina-al-sadik-lowinski-alpha-mann-und-alpha-frau-internationale-topmanager-ueber-strategien-zu-mehr-gender-diversitaet-und-gemischten-fuehrungsspitzen10-2-al-sadik/ (Claudia Tödtmann, 08.02.2023)
Was hat die Thermik beim Segelfliegen mit adiabatischen Prozessen zu tun? Wie lässt sich mit dem Begriff der Entropie die Funktionsweise eines Solarkraftwerks in der Wüste analysieren? Thermodynamik wird in diesem Werk im ständigen Bezug auf praktische Anwendungen aus Alltag und Technik vermittelt. Ein tiefes Verständnis für thermodynamische Zusammenhänge wird geschickt erreicht, indem die Theorie in authentischen Situationen angewendet wird. Sorgfältig überarbeitete Neuauflage Anschaulich geschrieben Durchgehend Beispielaufgaben, Abbildungen in Farbe, erläuternde Tabellen Mit zahlreichen Beispielen vom Segelflug bis zum perfekten Frühstücksei Für Studierende der Ingenieurwissenschaften, der Physik und für Lehramtsstudierende "Kann es ein Genuss sein, ein Lehrbuch zur Thermodynamik zu lesen? (...) Das ist Rainer Müller in seinem neuen Buch sehr gut gelungen (...). Dadurch ist das Buch für Lernende und Lehrende ein Highlight auf dem Lehrbuchsektor. Es ist sehr gut lesbar, manche Stellen sind so spannend, dass man es nicht aus der Hand legen möchte." Elke Heinecke in: Physik unserer Zeit 2/2015 »Es ist das beste Lehrbuch zur Thermodynamik, welches ich jemals gelesen habe - und ich habe schon viele gelesen! (...) Rainer Müller meistert den Spagat zwischen physikalischer Exaktheit in der Argumentation und Anschaulichkeit der gewählten Beispiele in einer Art und Weise, wie ich sie vorher noch niemals in einem Lehrbuch der Thermodynamik gelesen habe. Besser geht es einfach nicht!« Metin Tolan in: Physik Journal 10/2014
Dieses Buch ist eine ethnografische Studie zur Praxis der Kinderwunschbehandlung, in der Paare und Ärzt:innen versuchen, eine Schwangerschaft herbeizuführen. Es gibt detaillierte Einblicke in eine soziomaterielle Praxis, die sich von der Lebenswelt der Paare über ärztliche Beratungsgespräche bis in Laboratorien erstreckt. Die Studie zeigt ein soziales Feld von Praktiken und Sinnstiftungen im hybriden Schnittpunkt der lebensweltlichen Erwartungen an das Kinderkriegen einerseits, der technischen Eigenlogik reproduktionsmedizinischer Verfahren andererseits. Dabei stellt sich heraus, dass gerade diese besondere Form der Herstellung von Kindern, Familien und Elternschaft den Prozess der Familiengründung transparent macht: Interaktionen, die sonst nur in Schlafzimmern stattfinden, unbeobachtete Prozesse im Inneren von Körpern und Aushandlungen einer schwer zugänglichen Intimkommunikation werden hier expliziert und dadurch soziologisch zugänglich. Dies ermöglicht einen Beitrag zu einer verstehenden Familiensoziologie, die die menschliche Fortpflanzung mit einem ganzheitlichen Blick auf biotechnische Prozesse, kulturelle Diskurse und subjektive Perspektiven begreift und auf neue theoretische Grundlagen stellt: Weder schließen sich Natürlichkeit und Technizität reproduktionsmedizinischer Vorgänge aus - sie stehen in einem Verhältnis wechselseitiger Steigerung -, noch sind die alltäglichen Formen des Zeugens und Kinderkriegens frei von Kulturtechniken.
Wie kam es dazu, dass das als Technikmuseum gegründete Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) heute neben weiteren Sammlungsbereichen auch über eine Sammlung von Gemälden, Grafiken und Plastiken verfügt? Der Frage nach der Genese und der historischen Funktion dieser Kunstsammlung spürt das Buch anhand der Institutions- und Sammlungsgeschichte des Hauses nach. Dabei liegt der Fokus auf den Motiven und Handlungen der Akteur:innen des Museums in der Amtszeit des Gründungsdirektors, Dr.-Ing. Dr. h. c. Heinrich Winkelmann (1928-1966). Schriftliche Überlieferungen zeigen, dass Winkelmann sich berufen fühlte, regulierend in die Kunstszene einzugreifen. Anhand von Sammlungs- und Archivforschung wird deshalb außerdem untersucht, welche Positionen der Gründungsdirektor in Hinblick auf die Ikonografie von Bergleuten in der bildenden Kunst vertrat und inwiefern sich seine kulturpolitischen Bemühungen in der heutigen Kunst-Sammlung des DBM materialisiert haben.
Die Wirtschaft im Deutschen Kaiserreich wurde in vielen Industriezweigen durch Kartelle gepragt, die seinerzeit eine legale Form der unternehmensubergreifenden Zusammenarbeit waren. Das Rheinisch-Westfalische Kohlen-Syndikat ubte seit 1893 einen mageblichen Einfluss auf den Kohlenbergbau an der Ruhr aus und war die bekannteste Kartellorganisation dieser Ara. Uber die internen Strukturen und dem Beziehungsgeflecht zwischen Kartell, Unternehmen und Staat ist allerdings bislang nur wenig bekannt. Dies gilt insbesondere fur Fragen zum Kohlenvertrieb, der von den Ruhrzechen auf das Kohlensyndikat als zentrale Absatzorganisation ubertragen wurde. Diese Studie stellt mit Hilfe zahlreicher Archivquellen den Etablierungsprozess einer kartellierten Vertriebsorganisation fur den Ruhrbergbau dar und untersucht die Organisationsstrukturen, die mehrfach Veranderungen unterworfen waren. Dabei geht der Autor auch auf zahlreiche Konflikte ein, die im Zusammenspiel der Kartellorganisation mit den weiterhin selbststandig arbeitenden Unternehmen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges entstanden waren. Damit bietet diese Studie einen detaillierten Einblick in eine uberaus pragende Institution der Wirtschaft im Kaiserreich.
Die Presse war das Leitmedium des 19. Jahrhunderts, stieg um 1900 gar zum politischen Akteur auf - auch in den internationalen Beziehungen. Uber die Auslandsjournalisten als zentrale Instanzen zwischen deutscher Offentlichkeit und europaischen Metropolen aber wei die Forschung bislang wenig. Wie wurden Auslandsnachrichten gemacht? Wer brachte die Informationen von den Brennpunkten europaischer Geschichte in deutsche Zeitungen? Wer waren diese Auslandskorrespondenten, unter welchen Bedingungen arbeiteten sie in London, Paris und Wien? An welchen Standards orientierten sie sich, von welcher beruflichen Kultur, von welchen Werten und Motiven lieen sie sich leiten? Der Band gibt Einblick in die Berufspraxis deutscher Auslandskorrespondenten von 1848 bis 1914; er begleitet sie auf die Pressetribune der Parlamente, legt ihre geheimen Kontakte zur europaischen Diplomatie offen, verfolgt ihre gescheiterten oder erfolgreichen Karrierewege, ihr Ringen um gesellschaftliche Anerkennung und die Entstehung eines journalistischen Wertesystems. Uber quellenkritische Erkenntnisse zur historiographischen Arbeit mit Zeitungen hinaus schliet die Studie damit eine Forschungslucke im Spannungsfeld von Presse, Diplomatie und Offentlichkeit.
Zwischen dem Wiener Kongress von 1814/15 und dem Deutsch-Franzosischen Krieg von 1870/71 waren deutsche Diplomaten in Paris unentbehrlich - wenngleich ihre Existenz hinterfragbar war. Ein Ausloser der Kritik war ihre Vielzahl zur Zeit des Deutschen Bundes: Neben den Gromachten Preuen und Osterreich besaen die Mittel- und Kleinstaaten wie Bayern, Baden und Hessen-Darmstadt jeweils eigene Vertreter in der franzosischen Hauptstadt. Um zu ersehen, inwieweit ihre Prasenz erforderlich war, legt die Studie ihr Augenmerk auf das Selbstverstandnis und das Alltagshandeln der Diplomaten vor Ort. Ausgehend vom Einsatzort Paris konstatiert Katrin Rack eine allmahliche Transformation der Diplomatie, die keineswegs ihren Niedergang bedeutete. Es entstand vielmehr ansatzweise ein Eigenprofil der Diplomatie, wozu etwa die neue diplomatische Rangordnung in Europa seit dem Wiener Kongress entscheidend beitrug. Indem die Studie Legitimitatsprobleme in den Blick nimmt, leistet sie einen innovativen Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Diplomatie. Sie erweitert auf diese Weise zugleich die Geschichte der internationalen Beziehungen und insbesondere der deutsch-franzosischen Beziehungen des 19. Jahrhunderts.
Aufgrund eines Fehlers in der Herstellung enthalt die gedruckte Auflage Hinweise auf die falsche Creative Commons Lizenz (CC-BY-NC-ND statt CC-BY), daher wurde allen Exemplaren Erratazettel beigefugt. In den Online-Publikationen wurde dieser Fehler behoben. Es gilt fur alle Ausgaben des Titels die CC-BY Lizenz. Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens stellte sich die brisante Frage, wer die Stelle des einstigen Helden Titos einnehmen und das von ihm hinterlassene visuelle Vakuum fullen wurde. In Ikonen der Nationen analysiert Klaudija Sabo die kunstlerischen Produktionen, die seit den 1980ern bis in die Gegenwart neue HeldInnenfiguren kreieren und damit nationale Identitatsbildungen in Kroatien und Serbien konstituieren. Um einen Stereotyp des Helden herauszufiltern, wurde eine Bandbreite an bewegten und statischen Quellen, darunter Filme, Plakate, Postkarten, Comics, Karikaturen, Skulpturen sowie Malerei, herangezogen und miteinander in Bezug gesetzt. Damit liefert die Arbeit sowohl einen Beitrag zur vergleichenden Geschichte der Nationsbildungsprozesse als auch zum Verstandnis der gewaltvollen Konflikte in den 1990er Jahren.
À en croire nombre d¿essayistes du XIXe siècle, c¿est l¿opinion publique, et elle seule, qui aurait fait tomber du trône l¿homme qui l¿a confondue avec sa propre ambition. La « reine du monde » a-t-elle cessé de soutenir Napoléon, le fossoyeur et le continuateur de la Révolution, provoquant la chute du régime façonné par et pour lui? Déjà complexe, cette question devient même controversée dès lors que l¿on porte le regard en direction des territoires conquis en 1794 par les armées révolutionnaires, puis annexés au vaste Empire français. Les Belges, les Rhénans et les Luxembourgeois vivant sous les lois de la France napoléonienne étaient-ils en voie d¿être politiquement et culturellement assimilés lorsqüune conjoncture défavorable est venue mettre un frein à cette évolution? L¿historien du XXIe siècle a beau éviter de poser le problème en ces termes, deux siècles de bataille idéologique autour des acquis de la Révolution française ou de l¿existence de prétendus sentiments nationaux ne laissent planer aucun doute sur le fait que même les plus consensuelles des thèses relatives à l¿opinion publique devront passer devant un véhément tribunal, héritier de bien des croyances nationales. L¿écriture dépassionnée de l¿histoire d¿un objet aussi insaisissable à une époque aussi tourmentée ne pouvait dès lors être entreprise qüà la faveur d¿un cadre de recherche franco-allemand et à la lumière d¿une étude transnationale également ouest-européenne.
Der Sturz Napoleons jahrt sich 2014 zum zweihundertsten Mal; und ebenso die Restauration der franzosischen Monarchie unter den Bourbonen. Was bedeutet aber uberhaupt "e;Restauration"e;? Volker Sellin lost den Begriff aus der Fixierung auf das Epochenjahr 1814 und interpretiert Restauration ubergreifend als eine Politik der Konsolidierung der von der Revolution bedrohten Monarchien durch den Erlass von Verfassungen. Europaisch vergleichend von Spanien bis Russland entwirft er auf dieser Grundlage eine uberraschende Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Im Kontext des postkolonialen und des piktoralen turns setzte sich der Sammelband zum Ziel, Bilder vom ostlichen Europa im Diskurs des 18. Jahrhunderts freizulegen und den Fragestellungen nachzugehen, ob hier ein standardisiertes Repertoire von Bildern existierte und ob die jeweiligen Bilder kolonialen Mustern von Zentrum-Peripherie zu zuordnen waren. In diesem Sinne soll Larry Wolff's These eines von der Aufklarung erfundenen Osteuropa"e; neu reflektiert und uberpruft werden.
Der vorliegende Band wagt sich an eine Rekonstruktion der Musikwirklichkeit im Zeitalter der petrinischen Reformen in Russland und untersucht ihre politische und soziale Funktion in der Ubergangsperiode des 17. und 18. Jh. Kirchengesang loste sich von der othodoxen Liturgie und ehemals heidnische Instrumentalmusik wurde zum festen Bestandteil am russischen Hof und half, Russlands Status als europaische Gromacht kulturell zu untermauern.
Das Ersatzheer der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ist immer noch eine Terra incognita. Dabei war seine Bedeutung an der Heimatfront immens. Es übernahm dort für das NS-Regime wichtige gesellschaftliche Aufgaben, wozu auch ein besonderer Aspekt der NS-Gerichtsbarkeit zu zählen ist: die Wehrmachtjustiz im Heimatgebiet. Kerstin Theis zeichnet am Beispiel eines Militärgerichts ein umfassendes und nuanciertes Bild dieser bisher fast ganz übersehenen militärischen Einrichtung. Auf breiter Quellenbasis liefert sie ein detailliertes Gruppenprofil der dort tätigen Richter und Befehlshaber. Sie beleuchtet den Gerichtsalltag, der sich nicht in der Strafverfolgung gegen Deserteure und der Verhängung von Todesurteilen erschöpft, sondern ein breites Spektrum von Delikten und Angeklagten-Gruppen umfasst. Schließlich - und das ist das größte Verdienst dieser innovativen Studie - kann die Autorin zeigen, wie die Richter in der Heimat mit ihren Mitteln versuchten, aus der "Volksgemeinschaft" eine mobilisierte Wehrgemeinschaft zu formen, in der alles den Erfordernissen eines "totalen" Krieges untergeordnet war.
Die Beihefte der Historische Zeitschrift werden von Andreas Fahrmeir und Hartmut Leppin herausgegeben. Die Beihefte enthalten Essays und Monographien zu Themen der deutschen und europaischen Geschichte sowie Sammelbande zu herausragenden Themenbereichen. In ihnen auern sich die ausgewiesenen Sachkenner ihres Fachgebiets.
Als die fruhere westdeutsche Geschichtsschreibung die Anfange der Ordnungspolitik in der SBZ/DDR in die demokratische Selbstverwaltungstradition der Weimarer Republik einreihte und von einem von der Besatzungsmacht "e;kontrollierten Pluralismus"e; sprach, kolportierte sie lediglich die "e;nationalkommunistisch"e; akzentuierte Geschichtspolitik der SED. Tatsachlich normierte die Besatzungsmacht von Anfang das eigene zentralistisch-etatistische Ordnungsmodell, beherrscht von einer mit dem allseitigen Machtprivileg ausgestatteten "e;Staatspartei"e;. Der Konflikt zwischen Einflussmethoden der Besatzungsmacht und der Wirklichkeit loste ein nachhaltiges Durcheinander besatzungs-, reichs-, landes- und DDR-rechtlicher Normen aus. Pragnante Belege ergeben sich aus dem Vergleich der ostdeutschen mit der sowjetischen Quellenuberlieferung, weil sie nach unterschiedlichen geschichtspolitischen Interessen modelliert wurden. Die Dokumentation prasentiert Schlusseldokumente zur Entwicklung der offentlichen Verwaltung und Durchsetzung der "e;Parteidiktatur"e; in der SBZ/DDR und erlautert zentrale Aspekte der ostdeutsch-sowjetischen Interaktion.
Der Mord an den europaischen Juden zahlt zu den am besten erforschten Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Dabei wird die mehrjahrige Ghettophase in Ostmitteleuropa in der Regel nur als eine Art Vorstufe der Vernichtung wahrgenommen. Joachim Tauber stellt diese These auf den Prufstand, wobei er am Beispiel Litauens insbesondere den generell vernachlassigten Arbeitseinsatz von Juden in Ghettos untersucht. Das Leben der Menschen in den Ghettos, so die Quintessenz seiner quellengesattigten innovativen Studie, war gepragt von entbehrungsreicher Arbeit fur die deutschen Besatzer und litauische Einrichtungen. Um Arbeit drehte sich in den Ghettos alles: Sie stand fur die judische Ghettoleitung ebenso im Vordergrund wie fur die deutsche Zivilverwaltung, die groten Wert darauf legte, sie so effizient wie moglich zu organisieren. Letztlich bildete sie sogar die Voraussetzung fur die Fortexistenz der Ghettos. Arbeit war fur viele Juden die letzte Hoffnung, wie kaum je so eindringlich gezeigt worden ist, wie in diesem Buch.
Die bankgeschichtliche Forschung konzentrierte sich bisher in erster Linie auf die Grobanken, die wahrend der NS-Diktatur enorme Bedeutung fur die Wirtschafts-, Finanz- und Besatzungspolitik des Regimes besaen und vergleichsweise systemkonform agierten. Am Beispiel von vier Regionalbanken stellt Horst Moller, einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands, auf Basis bisher unbekannter Archivbestande Geschaftsentwicklung, Personalpolitik, Vorstande und Aufsichtsrate dar. Wie frei waren diese Banken in der traditionsgeleiteten Weiterentwicklung ihrer Unternehmenskultur, wie fremdbestimmt durch Ideologie und Praxis des Nationalsozialismus, wie angepasst oder resistent gegenuber den Auflagen des NS-Regimes? Wie verhielten sie sich gegenuber judischen Mitgliedern der Leitungsgremien sowie judischen Kunden? Welche Rolle spielten sie bei der sog. Arisierung des Eigentums judischer Inhaber?
Wie funktioniert Entspannungspolitik in internationalen Krisenzeiten? Ende der 1970er Jahre stand Bundesauenminister Genscher vor der Herausforderung, das Prestige-Projekt der sozial-liberalen Koalition - die Entspannungspolitik gegenuber dem Osten - gegen den heraufziehenden "e;Zweiten Kalten Krieg"e; zu verteidigen. Agnes Bresselau von Bressensdorf zeigt am Beispiel des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan und der polnischen Krise, wie er darauf mit einer antizyklischen Kommunikationspolitik antwortete, um die angespannte internationale Lage zu deeskalieren. Uber diese konkreten Fallbeispiele hinaus sieht die Autorin die Grundlagen fur den langfristigen Erfolg Genschers als Bundesauenminister, Vize-Kanzler und FDP-Vorsitzender in einem spezifischen "e;System Genscher"e;: Mit dem Auswartigen Amt als Schaltzentrale, der FDP als funktioneller Machtbasis und einer Strategie der Medialisierung, Personalisierung und Entertainisierung von Auenpolitik modernisierte Genscher das diplomatische Krisenmanagement und sicherte sich seine Position als zentraler Akteur bundesdeutscher Politik.
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