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Als eine Liebeserklarung an die Landeshauptstadt bezeichnete der Essayist Josef Hofmiller das 1907 fur eine Stadtfuhrerreihe geschriebene "e;Munchen"e;-Buch Josef Ruederers. Doch die rigorose Kritik am spezlhaft verfilzten und uberaus geschaftstuchtigen Isar-Establishment erweckt eher den Eindruck einer verzweifelten Kriegserklarung. Beiend polemisch und ohne Rucksicht auf jegliche Konventionen setzte Ruederer, zerrissen zwischen heftiger Abneigung und tiefer Verbundenheit, seiner Heimatstadt ein literarisches Denkmal eigener Pragung. Selbstverstandlich nahm ihm die kulturell tonangebende Schicht Munchens seine Offenheit ubel. Nie konnte Ruederer aus dem Windschatten seines Schriftstellerkollegen Ludwig Thoma treten ? zu Unrecht, wie die Wiederauflage eines seiner Hauptwerke zeigt.
Ziel dieser Dokumentation legalisierten Unrechts ist es, "e;einerseits die aus der Sicht der judischen Bevolkerung passiv durchlebten Ausgrenzungsmanahmen aufzuzeigen, andererseits die aktive Seite der Betroffenen anzudeuten und ihre Existenz in den Zeiten argster Bedrangnis darzustellen"e; (Einleitung). Erschreckend ist die Erkenntnis, dass der NS-Staat - noch vor der physischen Vernichtung der Juden - mit Hilfe des Rechts ihren "e;sozialen Tod"e; systematisch betrieben hat. Deutlich wird, wie viele rechtliche Ausgrenzungsmanahmen die Machthaber auf allen Gebieten des beruflichen und alltaglichen Zusammenlebens ergriffen. Deutlich wird auch, welcher Kraft es bedurfte, um gegenuber dieser bis in den letzten Winkel des Alltags reichenden zunehmenden Ausgrenzung ein Alltagsleben uberhaupt noch zu gestalten. Die gesetzliche Ausgrenzung macht der Autor an rechtlichen Regelungen auf der untersten Ebene, Durchfhrungsbestimmungen, Runderlassen undund Verfgungen fest. Dem stellt er eine Chronologie der Vorkommnisse gegen die jdische Bevlkerung von Mrz 1933 - 1945 gegenber, die auf Archivalien, zeitgenssischen Publikationen, den wichtigsten jdischen Periodika der Jahre 1933 - 1945 und zahlreichen zeitgenssischen Erlebnisberichten basiert. Das Ausnahme-Unrecht gegen die jdische Bevlkerung von 1933 bis 1945 ist in hnlicher Akribie und Konsequenz bisher nicht dargestellt worden.
Älter als die Erschaffung der Welt ist nach jüdisch-christlichem Verständnis der Mythos von der altbabylonischen Dämonin Lilíth, die als erste Frau Adams gilt. Von ihr, der Verfüherin, lernt Adam die Liebe. Doch als Eva erscheint, hat Lilíth das paradiesische Spielfeld zu räumen, verdammt, fortan eine Schlange zu sein, ein Tier ohne Stimme, das nicht bezeugen kann, was es einst sah.
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