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Warum schon bei Platon die Zahlen und ihr gutes Verstandnis einen speziellen Platz in der philosophischen Bildung einnehmen, ist zunachst ein Ratsel. Eine Aufhebung der zukunftsweisenden Leistungen der Pythagoraer besonders in der Harmonielehre gegenuber mystifizierendem Verstandnis eines Pythagoraismus ist daher nach wie vor interessant, auch noch im Blick auf Freges drittes Reich' abstrakter Gegenstande oder Cantors Mengenlehre. Zahlen sind von philosophischem Interesse durch ihr enges Verhaltnis zu den Formen von Rationalitat und Sprache - und wegen der Moglichkeit, Aussagen nicht blo uber Zahlen selbst, sondern auch uber andere Verhaltnisse durch Zahlen zu kodieren und dadurch zum Thema zu machen. Auf einfach nachvollziehbare Weise wird auerdem die Verschrankung von mathematischem Fortschritt, von Problemen und ihren Aufhebungen vorgefuhrt oder skizziert, etwa die Entdeckung inkommensurabler Groenverhaltnisse und das Rechnen mit infinitesimalen Groen, Cantors Stufen des Unendlichen, Brouwers Intuitionismus, Godels Unvollstandigkeitsatze, u.a.m. Die Philosophie der Mathematik wird zum Lehrstuck logischer Selbstreflexion uberhaupt.
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