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Die Arbeit untersucht Praktiken der Vergegenwartigung von Geschichte in der historistischen Geschichtswissenschaft und in literarischen Texten Fontanes im Bezug auf die Geschichtskultur des 19. Jahrhunderts. An Werken Rankes und Droysens wird gezeigt, da in der historistischen Historie jene auf Geschichte bezogenen offentlichen Wahrnehmungsgewohnheiten als Mastab wirken, wie sie vor allem durch medientechnische Innovationen, etwa das Panorama, etabliert worden waren. Die Praktiken der Reprasentation erweisen sich dabei aber auch als Aktualisierung geschichtstheologischer Denkfiguren und einer rhetorischen Tradition von "e;Topik als Kulturmodell"e;. Eng bezogen auf die historistische aisthesis der Geschichte sind die autobiographischen Texte Fontanes, die den Deutsch-Franzosischen Krieg (1870/71) ins "e;Buch der Geschichte"e; eintragen wollen. An ihnen wird aber auch deutlich, da die kulturelle Modernitat dieses Krieges unter den Vorgaben der historistischen aisthesis nicht mehr darstellbar ist. Von dem Befund solcher Darstellungsresistenz aus werden spate Erzahltexte Fontanes gelesen, vor allem Die Poggenpuhls und Der Stechlin. Unter Ruckgriff auf asthetische Elemente der fruhen Photographie, auf die zeitgenossische Psychopathologie des Traumas und auf die romantische Poetik der Arabeske decken sie die Wahrnehmungsgrenzen der historistischen Geschichtskultur auf und entwerfen alternative Formen einer Textur der Historie.
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