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In den letzten 20 Jahren hat Camille Henrot eine von der Kritik gefeierte Praxis entwickelt, die sich zwischen Zeichnung, Malerei, Skulptur, Installation und Film bewegt. Mother Tongue ist die erste Publikation der Künstlerin, die sich ausschließlich auf Malerei und Zeichnung konzentriert und über 200 Werke aus den zwischen 2018 und 2022 entstandenen Serien System of Attachment, Wet Job und Soon vereint. Dieses jüngste Werk thematisiert die ambivalente Natur der Fürsorge und die Spannung zwischen dem gleichzeitigen Bedürfnis nach Bindung und Selbstbehauptung, das im Säuglingsalter beginnt und sich durch das ganze Leben zieht. Individuelle, intime Auseinandersetzungen führen dabei immer auch zu umfassenden Fragestellungen, wie den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen an Mutterschaft und der Repräsentation des weiblichen Körpers. Der reich bebilderte Katalog wird begleitet von Texten von Emily Labarge, Legacy Russell, Marcus Steinweg, Hélene Cixous, Seamus Kealy und einem Gespräch zwischen Camille Henrot und der Kuratorin Julika Bosch. CAMILLE HENROT (*1978, Paris) gilt als eine der einflussreichsten Stimmen der zeitgenössischen Kunst. Referenzen aus Literatur, Psychoanalyse, Kulturanthropologie und der Banalität des Alltags aufgreifend, hinterfragt sie, was es bedeutet, sowohl privates Individuum als auch globales Subjekt zu sein. Henrots Arbeiten werden weltweit in Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt im Munch Museum, Oslo; Palais de Tokyo, Paris; Kunsthalle Wien und New Museum, New York. Sie lebt und arbeitet zwischen Berlin und New York.
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