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Immanuel Kants Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre, 1797 als erster Teil der Metaphysik der Sitten erschienen, stellen einen Beitrag zur neuzeitlichen Rechts- und Staatsphilosophie dar. Hinsichtlich der normativen Prinzipien von Recht und Staat entwickelt Kant eine erfahrungsunabhängige, insofern metaphysische Theorie. Sie beginnt mit einem angeborenen und unveräußerlichen Menschenrecht und geht dann zu den Institutionen des Eigentums und des Rechtsstaates über. Besonders aktuell ist die Formulierung eines rechts- und friedensfunktionalen Völkerrechts und eines Weltbürgerrechts. Darüber hinaus behandelt Kant auch das Ehe und Familienrecht, das Verhältnis von Staat und Kirche und das Straf- und Begnadigungsrecht. Durch den thematischen Reichtum und die begriffliche Genauigkeit, vor allem jedoch durch die Radikalität seiner Fragen und die Originalität der Antworten ist Kants Rechtsdenken bis heute von hohem systematischem Rang. Die elf Beiträger dieses kooperativen Kommentars, der anlässlich des 300. Kant-Jubiläums in einer 3., überarbeiteten Auflage erscheint, nehmen die bleibend gültigen Provokationen der "Metaphysischen Anfangsgründe" ernst. Mit Beiträgen von Hans Friedrich Fulda, Otfried Höffe, Peter König, Kristian Kühl, Bernd Ludwig, Jean-Christophe Merle, Jörg Paul Müller, Terry Pinkard, Alessandro Pinzani, Robert B. Pippin, Allen W. Wood.
1795 erschien die 1. Auflage von Kants Schrift Zum ewigen Frieden. Zu einer der vordringlichsten, von der Philosophie aber häufig vernachlässigten Aufgaben der Politik stellt sie bis heute den wichtigsten klassischen Text dar. Kant entfaltet in ihm die philosophischen Grundlagen für eine internationale Rechts- und Friedensgemeinschaft. Gleichzeitig stellt er sich aber auch die Frage nach einer Vermittlung von normativer Theorie und politischer Praxis. In 12 Beiträgen wird Kants Text in diesem Band 'entschlüsselt', interpretiert, auf seine systematische Überzeugungskraft und auf seine politische Tragweite hin untersucht und in seinen und unseren sozialgeschichtlichen Kontext gestellt. Der kooperative Kommentar wurde anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht. Mit Beiträgen von Reinhard Brandt, Monique Castillo, Michael W. Doyle, Volker Gerhardt, Otfried Höffe, Wolfgang Kersting, Pierre Laberge, Jean-Christophe Merle, Hans Saner.
Kants Kritik der praktischen Vernunft (1788) steht zu Unrecht oft im Schatten der Kritik der reinen Vernunft und der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Tatsächlich sind die Grundelemente der Kantischen Moralphilosophie im Gegensatz zu vielen Thesen der ersten Kritik bis heute weitgehend anerkannt, und erst der Nachweis der zweiten Kritik, dass Freiheit wirklich ist, macht "den Schlussstein von dem ganzen Gebäude eines Systems der reinen, selbst der spekulativen Vernunft aus". Entlang der Stichworte reiner Wille, gesetzgebende Form der Maxime, transzendentale Freiheit, Autonomie und Faktum der Vernunft zeigt Kant in der "Analytik", dass reine Vernunft "für sich" praktisch sein, nämlich den Willen bestimmen kann. Die "Dialektik" sichert den Ideen von der Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele objektive Realität und untersucht das Verhältnis von theoretischer und praktischer Vernunft. Die "Methodenlehre" schließlich skizziert eine Theorie moralischer Erziehung, die für den heutigen Ethikunterricht noch aktuell ist. Die zwölf Beiträge dieses kooperativen Kommentars, der anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants in einer 3., überarbeiteten Auflage erscheint, rekonstruieren die Argumente eines Schlüsseltextes der Moralphilosophie und prüfen die sachliche Überzeugungskraft. Mit Beiträgen von: Karl Ameriks, Reinhard Brandt, Eckart Förster, Otfried Höffe Allen W. Wood Christoph Horn, G. Felicitas Munzel, Onora O'Neill Annemarie Pieper, Friedo Ricken, Nico Scarano.
Kant entwickelt in der Kritik der Urteilskraft eine philosophische Ästhetik, eine Theorie der organischen Natur. Die beiden scheinbar heterogenen Gegenstandsbereiche sind durch das Prinzip der reflektierenden Urteilskraft, die Idee der Zweckmäßigkeit, verbunden, die der Mensch sowohl bei der Reflexion über die schönen Gegenstände der Natur und der Kunst als auch bei seiner Erforschung der organischen Natur zugrunde legt. Da sich alle Zwecke zuletzt auf den Endzweck des Menschen als moralisches Wesen beziehen, übersteigt die dritte "Kritik" schließlich die Bereiche von Kunst und Natur und berührt Fragen der Moralphilosophie und der Moraltheologie. Zusätzlich entdeckt Kant im subjektiven Vermögen der Urteilskraft jenes Bindeglied unter den menschlichen Gemütskräften, das einen architektonischen Übergang zwischen den Naturbegriffen des Verstandes in der ersten und dem Freiheitsbegriff der Vernunft in der zweiten "Kritik" ermöglicht und die theoretische und die praktische Philosophie in einem einzigen philosophischen System vereinigt. Der vorliegende kooperative Kommentar bietet eine textnahe, fortlaufende Interpretation der "Kritik der Urteilskraft". Für die 3. Auflage anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants wurden alle Beiträge überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht. Mit Beiträgen von: K. Ameriks, J. Bojanowski, R. Brandt, G. Cunico, M. Foessel, E. Förster, C. Fricke, H. Ginsborg, P. Giordanetti, I. Goy, O. Höffe, A. Kablitz, G. Kohler, S. Mathisen, B. Recki, J. Rivera de Rosales, S. Roth und E. Watkins.
Immanuel Kant hat wie kein anderer Denker die Philosophie der Neuzeit geprägt. Aufgrund seiner überragenden Bedeutung liegen inzwischen mehrere Bände zu seinen Schriften in der Reihe "Klassiker Auslegen" vor. Kant ist im wahrsten Sinne ein universeller Denker, der sein Interesse auf nahezu alle Bereiche des menschlichen Lebens richtet. Nach ihm lässt sich dieses Interesse in drei Fragen bündeln: Was kann ich wissen? Wie soll ich handeln? Und: Was darf ich hoffen? Der Antwort auf die dritte Frage geht Kant in seiner Schrift Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793) nach. Hier, in seiner Religionsphilosophie, setzt er, gemäß der Grundüberzeugung der Aufklärung, seine Moralphilosophie fort. Gott ist für Kant nicht mehr wie etwa in der mittelalterlichen Philosophie, auch noch bei Descartes ein Gegenstand des Wissens, sondern des Hoffens: Der moralisch handelnde Mensch hofft auf eine sinnvolle Ordnung des Weltganzen, auf einen Gott, dessen Existenz zusammen mit der Unsterblichkeit der Seele die notwendige Voraussetzung für das letzte Ziel des praktischen Handelns, für das höchste Gut, ist. Diese originelle Verbindung von zunächst als gegensätzlich Erscheinendem, von einer Moral der Autonomie mit dem Glauben an einen übernatürlichen Gott, bildet jedoch nicht das einzige Thema der Schrift. In ihr entwickelt Kant darüber hinaus eine differenzierte Theorie des moralisch Bösen und erörtert das Verhältnis zwischen einem bloßen Kirchenglauben (die "sichtbare Kirche") und dem moralischen Religionsglauben (die "unsichtbare Kirche"). Dieser thematisch reichhaltige Text wird im von Otfried Höffe herausgegebenen Band in Form eines kooperativen Kommentars von international renommierten Autoren interpretiert und somit aktuell erschlossen. Alle Beiträge wurden für die 2. Auflage anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht. Mit Beiträgen von Jochen Bojanowski, Johannes Brachtendorf, Andrew Chignell, Katrin Flickschuh, Maximilian Forschner, Otfried Höffe, Christoph Horn, Eberhard Jüngel, Douglas McGaughey, Reza Mosayebi, Burkhard Nonnenmacher, Friedo Ricken, Allen Wood.
In seiner Geschichtsphilosophie, insbesondere der "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht" (1784) erforscht Kant die Geschichte nicht in der bunten Fülle der Geschehnisse. Diese Aufgabe überlässt er der "eigentlichen bloß empirisch abgefassten Historie". Er betrachtet die Geschichte vielmehr, insoweit sie für den Menschen als praktisches Vernunftwesen von Interesse ist. Dabei wahrt er den Zusammenhang mit der transzendentalen Vernunftkritik und fragt, unter welchen erfahrungsunabhängigen Bedingungen der Gang der Geschichte als vernünftig, als sinnvoll erscheint. So wirft Kant jene Sinnfrage auf, die von den empirischen Geschichtswissenschaften weder gestellt noch beantwortet wird. Für die 2. Auflage anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants wurden die einzelnen Beiträge komplett überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht. Mit Beiträgen von: Karl Ameriks, Reinhard Brandt, Volker Gerhardt, Otfried Höffe, Christoph Horn, Patrick Kain, Pauline Kleingeld, Jane Kneller, Dieter Langewiesche, Jean-Michel Muglioni, Alessandro Pinzani und Wolfgang M. Schröder.
Obwohl Kants Tugendlehre bei ihrer Veröffentlichung weithin unbeachtet bleibt, entfaltet sie in den letzten Jahren eine zunehmende Wirkung: ein revolutionär neuer Tugend-Begriff, der mit Nachdruck vertretene Gedanke von Pflichten gegen andere und auch gegen sich selbst, eine Auseinandersetzung mit "Liebespflichten" sowie mit Achtung und Würde. Der von Fachleuten verfasste Kommentar, der anlässlich des 300. Jubiläums Immanuel Kants in einer 2. überarbeiteten erscheint, entschlüsselt damit das letzte wichtige Werk Kants zur Moral. Mit Beiträgen von Monika Betzler, Jochen Bojanowski, Dahan Fan, Franz Hespe Moritz Hildt, Otfried Höffe, Dieter Hüning, Heiner F. Klemme, Karoline Reinhardt, Elke E. Schmidt, Dieter Schönecker, Oliver Sensen, Amelie Stuart.
An updated edition of Otfried Höffe's revolutionary study of Kant's philosophy. Published in English for the first time, Kant's Critique of Practical Reason is an abridged and updated edition of Otfried Höffe's groundbreaking work which was originally published in German. In the book, the author systematically introduces one of the most important areas of Kant's philosophy and relates its basic ideas to the debates of today. The first part introduces the four driving forces that motivated Kant's practical philosophy: enlightenment, critique, morality, and cosmopolitanism. The second part demonstrates the extent to which Kant revolutionized moral philosophy, and in the third part, the author explains the provocations that lie at the heart of Kant's practical philosophy. The remaining parts deal with political philosophy, the philosophy of history, and Kant's thinking about religion and education.
In der Zeit des Humanismus und der fruhen Neuzeit bluht im politischen Denken eine neue Gattung, die der Utopie. Thomas Morus gibt ihr den Titel und die literarische Form vor. Tommaso Campanella mit dem Sonnenstaat und Francis Bacon mit Neu-Atlantis eifern ihm nach. Alle drei Werke werden hier kommentiert und in ihrer Bedeutung fur das gegenwartige politische Denken erlautert.Statt sich in politische Schwarmerei zu verirren, beginnt Morus die Utopia mit einer Kritik an den sozialen und politischen Missstanden in England. Drei Generationen spater setzt Tommaso Campanella die Tradition des utopischen Denkens fort und entwirft er, erneut in Form eines Reiseromans, die Utopie eines christlichen und sozialistischen Gemeinwesens. Francis Bacon wiederum entwirft in seinem Reiseroman Neu-Atlantis die Utopie einer wissenschaftlich-technischen Zivilisation.Im vorliegenden Band werden alle drei Utopien gemeinsam durchgangig und systematisch interpretiert, zugleich ihre Argumentationen kritisch beleuchtet. Dabei zeigt sich, dass die in den Werken verhandelten Themen, etwa religiose Toleranz, die Rolle des Privateigentums, die Bedeutung wissenschaftlichen Fortschritts, fur das gegenwartige politische Denken von groem Interesse sind.
Die klassische Moralphilosophie des Abendlandes lässt sich in zwei Modellen bündeln: in Aristoteles' Ethik des gelungen-glücklichen Lebens und in Kants Ethik des kategorischen Imperativs. Ein drittes, zwar wirkungsmächtiges, aber nicht klassisches Modell bündelt sich im Werk des Philologen, Schriftstellers und vor allem Philosophen Friedrich Nietzsche. In seiner "Streitschrift" "Zur Genealogie der Moral" führt er die abendländische Moralkritik zu einem Höhepunkt. Zugleich schafft er eine Wende dieser Moralphilosophie, die sich allerdings nicht weitflächig durchzusetzen vermag. Der folgende kooperative Kommentar versammelt elf Originalbeiträge, in denen Nietzsches "Genealogie der Moral" vorgestellt und diskutiert wird.
In this book, Hoffe gives a clear, understandable description of Kant's philosophical development and influence, and he sets forth Kant's main ideas from the Critique of Pure Reason and the ethics to the philosophy of law, history, religion, and art. In his critical treatment, Hoffe shows why Kant's philosophy continues to be relevant and challenging to us today.
"In this ambitious book, which he considers the most important of his career, Otfried Hèoffe provides a sophisticated defense of the principle of freedom and the project of modernity. The role of the idea of freedom as central to modernity is assessed in a number of dimensions: natural, economic-social, artistic and scientific, political, and personal-metaphysical. The Kantian notion of autonomy--central to both freedom and modernity--is discussed in terms of art, ethics, education, rights to privacy, free enterprise, constitutional issues, and more, describing in detail the fundamental role of freedom at the heart of modern life. Written in a sophisticated but straightforward style, Hèoffe draws not just on philosophy, but also economics, law, and literature, in order to clearly distinguish and appreciate the many meanings of freedom, and the indispensable role they play in liberal society. This is a bold, ambitious book that will appeal to anyone interested in the philosophical foundations of democratic life"--
This text, originally published in Germany in 1990, proposes an extended and original interpretation of Kant, social morality, and philosophy of law. The author articulates his reading of Kant in the context of an account of modernity as a "polyphonous project".
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