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Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch ist ein alphabetisch geordnetes Bedeutungswörterbuch der Varietäten des Hochdeutschen des 14. bis 17. Jahrhunderts. Die Artikel sind wie folgt aufgebaut: Nach dem Lemma stehen kurze flexionsmorphologische Angaben und (bei etymologisch isolierten bzw. schwer zuordenbaren Wörtern) knappe Hinweise auf die Etymologie. Diesen Positionen schließt sich ? nach Zahlen geordnet ? als Kernstück jedes Artikels die Erläuterung der Einzelbedeutungen eines Wortes an. Zeit-, Raum- und Textsortenangaben informieren über die wesentlichen Dimensionen, in denen ein Wort pro Bedeutung gilt. Die kumulative Nennung bedeutungsverwandter Wörter und typischer syntagmatischer Kontexte vermittelt einen Einblick in die strukturellen Wortschatzzusammenhänge. Ein ausführlicher Belegblock pro Bedeutung führt das Wort beispielhaft in seinen originalen Verwendungsweisen vor.
Die Gastprofessur für Germanische Philologie an der Universität Freiburg, Schweiz ist mit dem Namen Wolfgang Stammler verbunden, der von 1951 - 1957 den Freiburger Lehrstuhl seines Faches innehatte und von hier aus unter anderem seine 'Deutsche Philologie im Aufriß' erscheinen ließ. Die Veranstaltungen im Rahmen der Gastprofessur sind der von den Brüdern Grimm begründeten und von Wolfgang Stammler erneuerten weiten Auffassung des Faches als Wissenschaft von den Zeugnissen der mittelalterlichen Kultur in deutscher Sprache und ihrem materiellen und geistigen Umfeld verpflichtet. Die Gastprofessur umfasst Vorlesungen oder Blockseminare, in denen ein Hauptarbeitsgebiet des Gastes in seiner Bedeutung für die Integration mediävistischer Themen und Disziplinen vorgestellt wird. Die Veranstaltungen fügen sich ein in die Arbeit des Mediävistischen Institutes der Universität Freiburg, das deshalb die Eröffnungsvorträge der Gastprofessoren in dieser Reihe herausgibt. Ab dem Jahr 2014 wird die renommierte mediävistische Reihe beim Reichert Verlag fortgesetzt.
Die historische Lexikographie des Deutschen, Niederlandischen und Englischen erfolgt aus vergleichbaren ideologischen Motiven: Sie intendiert in ihren Anfangen die Lenkung des Benutzers auf die eigene Vorgeschichte, auf patriotische bzw. nationale Identitatsbildung, auf Bewusstmachung literarischer Hohenkamme und damit auf bildungsburgerlich motivierte Kulturpadagogik. Neben diesen Anliegen stehen die Anforderungen der akademischen Disziplin Lexikographie. Diese zielt auf die Nennung des Wortschatzes einer Zeit, auf ihre semantische, syntaktische und pragmatische Beschreibung in einer hochgradig standardisierten Reihe von Informationspositionen. Der Band beschreibt, diskutiert und bewertet die Fullung dieser Positionen mittels fachlinguistischer Kriterien. Zur Sprache kommen: Das Lemma, die Morphologie, die Bedeutung, die Syntax, die Wortbildung, die Phraseme, die Pragmatik und die Belege, jeweils auf dem Hintergrund gesellschaftlich-ideologischer sowie fachlinguistischer Anliegen.
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