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Eine systematische Analyse der Struktur von Uwe Johnsons monumentalem Roman Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl ist bislang ein Desiderat geblieben; die vorliegende Untersuchung soll diese Lucke schlieen. Sie richtet ihr Augenmerk dazu primar auf jene Mnemopoetik, die dem Roman sein charakteristisches Geprage gibt und die ihrerseits durch eine systematische Engfuhrung der einzelnen Erinnerungen und ihrer Gehalte gekennzeichnet ist. Zur Beschreibung dieser strukturellen Eigenart werden sprach- und literaturwissenschaftliche Ansatze zu einem integrativen exegetischen Instrumentarium zusammengefuhrt, das die Inhalts- und die Formseite des Textes konsequent aufeinander bezieht. Es erlaubt so, Figuren der mimetischen Darstellung unbewusst ablaufender und potentiell unendlicher Erinnerungsvorgange zum einen und solche der Konstitution einer reflektierten, intentionalen Erinnerung zum anderen nachzuzeichnen und jeweils an paradigmatische textuelle Muster ruckzubinden. Dieses analytische Rustzeug wird in einer Reihe von Einzelstudien erprobt und sukzessive erweitert; dabei fallt auch auf die Disposition des Romans im Ganzen wie auf seine poetologischen, erinnerungs- und sprachtheoretischen Voraussetzungen ein Licht.
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