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Fur die Migrationsphase der barbarischen gentes wurde gezeigt, dass ihre ethnische Identitat als situationsabhangige Identifikation beschrieben werden muss. Diese Erkenntnis ist fur die Untersuchung der barbarischen Nachfolgereiche bisher jedoch weitgehend folgenlos geblieben. So stellt auch im Falle des spanischen Westgotenreiches die klare Differenzierung zwischen eingewanderten Goten und sogenannten Hispano-Romanen nach wie vor eine wesentliche Pramisse fur das Verstandnis der historischen Prozesse im Ubergang von der romischen Provinz zum regnum dar. Diese Untersuchung wertet die uberlieferten Schriftquellen hinsichtlich der Fragen aus, inwieweit sie diese Unterscheidung stutzen konnen und welches Verstandnis der gotischen Identitat sie erkennen lassen. Es hat sich dabei gezeigt, dass das Ethnonym Gothus mit einer politisch-sozialen Identitat verbunden und in Bezug auf das regnum nicht in Abgrenzung zu Romanus verwandt wird, sondern dessen gesamte Bevolkerung einschliet. Es wird ferner deutlich, dass die gotische Identitat vor allem auf der Durchsetzung uberregionaler politischer Strukturen fute, in welche sich die einheimischen Eliten, teilweise gezwungenermaen, integrierten und deren Identitat sie adaptierten.
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