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Obwohl die große Mehrheit der deutschen und schwedischen Kolonialtoponyme einen toponymischen Klassifikator enthält, sind diese Elemente von der vergleichenden Kolonialtoponomastik bisher weitgehend vernachlässigt worden. Allerdings zeigt der Vergleich von kolonialen und metropolitanen Klassifikatoren, dass selbst diese scheinbar wertneutralen topografischen Umschreibungen durchaus als Träger von kolonialen Gewissheiten auftreten. Die Arbeit legt einen wesentlichen Fokus auf deutsche Ortsnamen, wobei schwedische Toponyme eine kleinere Vergleichsgruppe bilden. Untersucht werden die räumliche Distribution der Klassifikatoren, ihre lexikalische Heterogenität, ihr morphologischer Komplexitätsgrad sowie die mit ihnen verbundenen natur- bzw. kulturräumlichen Implikationen. Das Ergebnis der Analyse sind vielfältige, statistisch signifikante Unterschiede in der Klassifizierung des europäischen und des außereuropäischen Raums. Insgesamt unterstreicht die Arbeit das enorme Potenzial von kolonial-metropolitanen Vergleichsstudien für die Kolonialtoponomastik. Die Kommunikation von (prokolonialem) Wissen stellt eine primäre Funktion von kolonialen Ortsnamen dar, deren Relevanz nicht hinter der der reinen Referenz-Leistung zurücksteht.
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