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Gegenwärtig scheint Musikpädagogik mehr denn je in den Sog gesellschaftlicher und politischer Spannungsfelder zu geraten: Inklusion und Diversität fordern das Selbstverständnis einer sich als exklusiv verstehenden künstlerischen Ausbildung heraus; mit dem Engagement in Initiativen für geflüchtete Menschen befinden sich Musikpädagog*innen im Zentrum globaler Umwälzungen; musikalische und musikpädagogische Großprojekte treten mit dem Anspruch gesellschaftlicher Transformation auf; Musik wird zur Projektionsfläche der Suche nach kollektiver Identität und fällt der politischen Vereinnahmung anheim. Lässt man sich auf eine solche Perspektive ein, dann spricht einiges dafür, dass hier mehr als nur ein Vorzeichenwechsel im traditionellen Sinn vorliegt. Wenn es nicht mehr ausreicht, bewährte Verfahrensweisen und Denkmuster musikpädagogischer Arbeit allein um neue Zielgruppen und didaktische Paradigmen zu ergänzen, dann steht Musikpädagogik wohl aktuell an einem Punkt, an dem der Rückzug auf das vermeintliche Kerngeschäft nicht mehr möglich, eine grundlegende Neuorientierung notwendig und selbst eine normativ-politische Positionierung unausweichlich erscheint.
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