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Zwischen dem Wiener Kongress von 1814/15 und dem Deutsch-Franzosischen Krieg von 1870/71 waren deutsche Diplomaten in Paris unentbehrlich - wenngleich ihre Existenz hinterfragbar war. Ein Ausloser der Kritik war ihre Vielzahl zur Zeit des Deutschen Bundes: Neben den Gromachten Preuen und Osterreich besaen die Mittel- und Kleinstaaten wie Bayern, Baden und Hessen-Darmstadt jeweils eigene Vertreter in der franzosischen Hauptstadt. Um zu ersehen, inwieweit ihre Prasenz erforderlich war, legt die Studie ihr Augenmerk auf das Selbstverstandnis und das Alltagshandeln der Diplomaten vor Ort. Ausgehend vom Einsatzort Paris konstatiert Katrin Rack eine allmahliche Transformation der Diplomatie, die keineswegs ihren Niedergang bedeutete. Es entstand vielmehr ansatzweise ein Eigenprofil der Diplomatie, wozu etwa die neue diplomatische Rangordnung in Europa seit dem Wiener Kongress entscheidend beitrug. Indem die Studie Legitimitatsprobleme in den Blick nimmt, leistet sie einen innovativen Beitrag zu einer Kulturgeschichte der Diplomatie. Sie erweitert auf diese Weise zugleich die Geschichte der internationalen Beziehungen und insbesondere der deutsch-franzosischen Beziehungen des 19. Jahrhunderts.
À en croire nombre d¿essayistes du XIXe siècle, c¿est l¿opinion publique, et elle seule, qui aurait fait tomber du trône l¿homme qui l¿a confondue avec sa propre ambition. La « reine du monde » a-t-elle cessé de soutenir Napoléon, le fossoyeur et le continuateur de la Révolution, provoquant la chute du régime façonné par et pour lui? Déjà complexe, cette question devient même controversée dès lors que l¿on porte le regard en direction des territoires conquis en 1794 par les armées révolutionnaires, puis annexés au vaste Empire français. Les Belges, les Rhénans et les Luxembourgeois vivant sous les lois de la France napoléonienne étaient-ils en voie d¿être politiquement et culturellement assimilés lorsqüune conjoncture défavorable est venue mettre un frein à cette évolution? L¿historien du XXIe siècle a beau éviter de poser le problème en ces termes, deux siècles de bataille idéologique autour des acquis de la Révolution française ou de l¿existence de prétendus sentiments nationaux ne laissent planer aucun doute sur le fait que même les plus consensuelles des thèses relatives à l¿opinion publique devront passer devant un véhément tribunal, héritier de bien des croyances nationales. L¿écriture dépassionnée de l¿histoire d¿un objet aussi insaisissable à une époque aussi tourmentée ne pouvait dès lors être entreprise qüà la faveur d¿un cadre de recherche franco-allemand et à la lumière d¿une étude transnationale également ouest-européenne.
Die franzosische Emigration nach 1789 war das erste groe politische Emigrationsphanomen europaischer Dimension. Uber die verschiedenen Revolutionsphasen hinweg erschlossen sich Revolutionsgegner das Exil als politische Alternative zur radikalisierten Revolution in Frankreich. Am Beispiel der monarchiens, einer Gruppe konstitutioneller Monarchisten, untersucht Friedemann Pestel in europaischer Perspektive, wie in den 1790er Jahren Emigranten aus der Defensive heraus Politik machten.Die Arbeit analysiertdie Exilerfahrungen und politischen Kooperationen der monarchiens in Grobritannien, der Schweiz, Deutschland und den karibischen Kolonien. Sie zeigt, wie sie politische Programme fur die Aufnahmegesellschaften anschlussfahig machten, wie ihnen europaweite politische und publizistische Netzwerke Profilierungsmoglichkeiten boten und schlielich die Ruckkehr ermoglichten. Durch eine transnationale Sicht auf die franzosische Emigration in Langzeitperspektive korrigiert dieses Buch das vorherrschende Bild von Emigranten als historische Verlierer. Politisches Exil war vielmehr integraler Bestandteil europaischer Revolutionserfahrung.
die Jahre 1963-1969 sind eine Schlusselperiode fur die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland. Kaum war der Elysee-Vertrag unterzeichnet, entbrannten Auseinandersetzungen zwischen Paris und Bonn, die die bilaterale Entente dauernd belasteten. Auf einer breiten Quellenbasis geht Carine Defrance der Hauptfrage nach, ob und weshalb die Unfahigkeit beider Lander, zu einem Konsens uber gemeinschaftliche und internationale Schlusselfragen zu kommen, fur die Stagnation des europaischen Einigungsprozesses in den Jahren 1963-1969 verantwortlich ist. Sie untersucht die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Frankreich und Deutschland in Europa sowohl im gemeinschaftlichen als auch im internationalen Kontext der 1960er Jahre. Die Autorin arbeitet systematisch die Perspektiven, Motive, Aktionen und Reaktionen in den bilateralen Beziehungen heraus, um ihre Auswirkungen auf die europaische Ebene aufzuzeigen. Damit hebt sie die deutsch-franzosischen Beziehungen aus der Betrachtung der nationalen Politik hervor und unterscheidet sich damit von bisherigen Arbeiten, die die Paris-Bonn-Achse entweder aus franzosischer oder deutscher Perspektive beleuchtet haben. Uber die Analyse der bilateralen Zusammenarbeit hinaus ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur Historiographie der europaischen Integration, indem sie die Debatte um das Verhaltnis zwischen Bilateralismus und Multilateralismus und zwischen europaischer Integration und Kaltem Krieg bereichert.
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