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Die btirgerliche Gesellschaft zerstOrte die mittelalterlichen sozialen Strukturen mitsamt ihrem theologischen Uberbau. Gesellschaft und Wirtschaft sollten nach den Prinzipien von Vemunft und Nutzen gestaltet werden - Prinzipien, die in der Philo sophie der Aufldarung gleiehsam als Synonyme auftraten. Die sozialisti- schen Ideen entstanden als Reaktion auf die neuen btirgerlichen Leitbilder und die krisenhaften Folgen ihrer Verwirkliehung. Ihr Ziel war jedoch nicht die bloBe Beseitigung oder Negation der btirgerliehen Gesellschaft, sondem deren "e;Autbe- bung"e; im Hegelschen Sinne, d.h. die vom Btirgertum erfochtene Befreiung der Individuen von den Fesseln der alten Zustiinde sollte bewahrt, die neu entstande- nen wirtschaftlichen Abhangigkeiten und Gefahrdungen jedoch, z.T. unter Rtick- griff auf iiltere Solidaritatsvorstellungen, tiberwunden werden. Die sozialistischen Ideen mtissen zusammen mit den politischen Kraften, die urn ihre Durchsetzung kampften, betrachtet werden. In dieser Darstellung kann jedoch von der Sozial-und Wirtschaftsgeschichte sowie den politischen Umstan- den nur so viel mitgeteilt werden, wie fur das Verstandnis der modemen soziali- stischen Ideen erforderlieh ist. Der Nachdruck liegt auf den gedanldiehen Struktu- ren der sozialistischen V orstellungen, auf ihren typischen Denkmustem, ihrer wechselseitigen Beeinflussung und den Veranderungen, die sie im Laufe der Zeit erfahren haben. Das sozialistische Denken prasentierte sieh in seiner marxistischen Form als entfaltetes, philosophisch begrtindetes System. Aber auch die sozialistische Mar- xismuskritik, z.B. der zumeist von Kant beeinfluBte ethische Sozialismus, besaB ein philosophisches Fundament. Kurz - sozialistische Ideen sind haufig mit er- kenntnistheoretischen, geschiehtsphilosophischen oder ethischen Grundpositio- nen verkntipft, die auch heute noch unser Interesse finden konnen.
Set against the background of the economic, social and political conditions in Germany from 1890 to the end of the Nazi era, this study traces the emergence and development of the German labour movement.
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