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Der kürzlich verstorbene Giovanni Stary (1946-2022) war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Mandschuristen. Er studierte Mandschu, die Sprache des von 1644-1912 in China regierenden Kaiserhauses, bei Walter Fuchs (1902-1979) in Köln und wurde dann Professor für Mandschu an der Universität Venedig. Er war ein eifriger Publizist, gab mehrere Schriftenreihen heraus und Schriftleiter des Central Asiatic Journal, lieferte Beiträge zu vielen internationalen Konferenzen und arbeite mit Kollegen weltweit, besonders Ostasien und Rußland zusammen. Nach einem Schlaganfall war er in seinen Arbeitsmöglichkeiten sehr eingeschränkt - der hier vorgelegte Briefwechsel mit dem Herausgeber dokumentiert, wie er versuchte, aus der neuen Lebenssituation das Beste zu machen und wissenschaftliche Kontakte zu halten. Mit Register.
The papers brought together in this highly actual book are grouped around three themes. Not only the physical and digital preservation of newspapers are treated, but also the service and access models that are currently under development; examples are provided, with a focus on Southeast Asia. Moreover the dynamism of online newspapers is discussed. This volume contains cutting-edge information which is indispensable for the modern newspaper librarian. Also researchers, educators and journalists may benefit from the introduction to current aspects of the important medium.
Aus dem Nachlass des Mongolisten Walther Heissig (1913-2005) werden mehrere unveröffentlichte Texte vorgelegt, die für ein breiteres Publikum berechnet sind: eine von der Deutschen Welle gesendete Reihe mit Volkserzählungen aus verschiedenen Ländern, eine Darstellung der Nachforschungen nach Resten des Mongolischen, der Mogholi-Sprache, in Afghanistan, die Heissig 1969-1971 unternahm, sowie eine Novelle, die der Zweiundzwanzigjährige schrieb. Die aus dem Manuskript mitgeteilten Texte belegen das Geschick des Autors, gemeinverständlich und interessant zu schreiben. Der Band bringt weiterhin ein vorläufiges Findbuch zu einem Teil von Heissigs Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin sowie Briefwechsel mit Gelehrten - drei Mongolisten, einer Tungusologin und einem Tibetologen.Der Herausgeber Hartmut Walravens ist Wissenschaftshistoriker. Zu seinen früheren Publikationen gehören ein Gedenkband für Walther Heissig sowie die Edition des Briefwechsels zwischen Nikolaus Poppe (1897-1991) und Walther Heissig.
In der Einleitung blickt der Autor auf sein Leben und seine Arbeiten zurück. Das Schriftenverzeichnis ist nach Themen angeordnet: 16 Kapitel führen von Bibliographie und Bibliotheken über Ostasien zu China, Japan nach Zentralasien und Rußland - insgesamt etwa 1300 Eintragungen. Das letzte Kapitel verzeichnet Beiträge, die sich im Druck befinden oder in Arbeit sind. Zahlreiche Aufnahmen sind erläutert oder kommentiert und einige auch illustriert. Register erschliessen den Inhalt. Gegenüber dem früheren, rein chronologisch angeordneten Verzeichnis sind in den letzten Jahren 300 Eintragungen hinzugekommen; die sachliche Ordnung macht ebenso wie Anmerkungen die Information besser auffindbar.Der Autor war als Bibliothekar tätig, zuletzt als Ltd. Bibliotheksdirektor an der Staatsbibliothek zu Berlin, Privatdozent an der Freien Universität, Lehrbeauftragter an der Humboldtuniversität, Direktor der Internationalen ISBN Agentur und der Internationalen ISMN Agentur. Beruflich hat er sich für den Ausbau der Zeitschriftendatenbank und die Erfassung der verstreuten umfangreichen Zeitungsbestände eingesetzt. Jahrelang war bei der IFLA Vorsitzender des Runden Tisches für Zeitungen und für zahlreiche internationale Zeitungskonferenzen verantwortlich, deren Ergebnisse er in zehn Sammelbänden veröffentlicht hat. Im Bereich der Standardnumerierung hat er durch die Verbreitung der ISO-Standards für Bücher und für Noten wesentlich zur Rationalisierung des Buch- und Musikhandels beigetragen. Weitere Schwerpunkte sind Ostasien und ostasiatische Büchersammlungen, die Orientalisten und ihre Biographien, Korrespondenzen und Veröffentlichungen. Als rares Spezialgebiet kommt die Mandschuliteratur hinzu - Mandschu und Chinesisch waren die Amtssprachen des Reiches, in dem zwei der bedeutendsten Kaiser regierten, die es je hatte: Kangxi und Qianlong, die in Europa Bewunderung erregten und als Vorbild galten. Nicht nur nahmen die Mandschus das chinesische Reich gewissermaßen im Handstreich ein und regierten es 250 Jahre lang, sie schufen auch eine Schrift und eine eigene Literatur - geradezu fabelhaft! Ein spannendes Forschungsgebiet. Viele verzeichnete Publikationen befassen sich mit Wissenschaftsgeschichte, sind Biobibliographien und wissenschaftliche Briefeditionen. Die neuesten Bücher behandeln Johann Redowskys Expedition nach Kamtschatka (1806-1807), die Arbeiten des Berliner Pfarrers und Japansammlers Julius Kurth sowie Nachschlagewerke zur Erotica-Bibliographie.
Johann Redowsky (1773-1807) stammte aus Memel, studierte in Königsberg und Leipzig Botanik und Medizin und wurde als Leiter des Botanischen Gartens des Grafen Razumovskij in Gorenki bei Moskau bekannt - damals einer der hervorragendsten Gärten. So wurde er 1805 Adjunkt der Petersburger Akademie der Wissenschaften und nahm an der (politisch) erfolglosen Gesandtschaftsreise des Grafen Golovkin teil, die nach China bestimmt war, aber in Urga (Mongolei) umkehren mußte. Anschliessend wurde Redowsky auf eine Forschungsreise nach Kamtschatka entsandt, das der Forscher jedoch nicht erreichte - er kam 1807 nördlich von Ochotsk ums Leben. Sein Tagebuch hat sich jedoch erhalten; es besticht durch seine genauen Beobachtungen, sei es der Vegetation, der geologischen Formationen oder der Bevölkerung - hier Jakuten und Tungusen (Ewenken), denen er jeweils kleine Monographien gewidmet hat. Redowskys botanischer Nachlass gelangte in den Besitz von Adelbert von Chamisso und wurde von den Botanikern der Zeit mit Nutzen herangezogen. Nach Chamissos Tod wurde das Material von der Petersburger Akademie der Wissenschaften angekauft - das Tagebuch blieb jedoch unveröffentlicht. Für die vorliegende Erstausgabe wurde eine Abschrift des kaiserlichen Leibarztes Joseph Rehmann verwendet, die mit dessen Nachlass jahrelang unbeachtet in Donaueschingen lag und inzwischen in die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart gelangt ist. Mit Anmerkungen und Registern.
Erwin von Zach (1872-1942), österreichisch-ungarischer Diplomat und Sinologe, war der bedeutendste deutschsprachige Übersetzer klassischer chinesischer Dichtkunst. Wir verdanken ihm die vollständigen poetischen Werke von Li Po (Li Bai), Tu Fu (Du Fu) und Han Yü (Han Yu) sowie einen wesentlichen Teil der Gedichte von Po Chü-i (Bo Juyi) und dazu den größten Teil der literarischen Anthologie Wen-hsüan (Wenxuan) in deutscher Sprache. Zu seinen Lebzeiten war Zach damit jedoch nicht erfolgreich: Wegen seiner scharfzüngigen, wenn auch meist berechtigten Kritik hatte er Schwierigkeiten, seine Arbeiten zu veröffentlichen, und so mußte er sie in Deutsche Wacht, dem deutschen Gemeindeblatt in Batavia, sowie den Mededeelingen van het China-Instituut (Batavia) drucken, Blätter, von denen heute weltweit kaum mehr als ein komplettes Exemplar nachzuweisen ist. Inzwischen sind jedoch, vor allem dank der Harvard-Universität, die meisten Werke Zachs neu ediert und besser zugänglich. Ein Vorurteil besteht bis heute darin, daß Zach keine betont philologischen Übersetzungen (mit zahlreichen Anmerkungen) liefern wollte - es war ihm wichtiger, den Sinn der Gedichte genau und korrekt wiederzugeben, wobei er vielfach Erläuterungen in die Übertragungen einarbeitete. Zwar waren seine Wiedergaben dadurch nützlicher als die meisten anderen, doch die Philologen blieben kritisch und das breitere Publikum vermißte eingängige Reime. Der vorliegende Band verzeichnet die einzelnen Übersetzungen und erschließt sie durch Register und Fundstellen, reproduziert eine Reihe von Übersetzungen (Po Chü-i und die Neun Umstimmungen) und gibt Zachs Briefe an den Dichter Albert Ehrenstein in annotierter Form wieder.
Im Mittelpunkt der Veröffentlichung steht ein Briefwechsel zwischen dem österreichischen Kunsthändler und Verleger Walter Exner (1911-2003) und dem österreichischen Lehrer und Ordensbruder Berchmans Franz Brückner SVD (1891-1985), der von 1923 bis 1949 in China, zuletzt als Leiter der Abteilung Westliche Kunst an der Katholischen Furen-Universität in Peking tätig war. Ein zentrales Thema war die von Br. Berchmans angeregte neue Malschule für christliche Kunst, die biblische Themen aus chinesischer Kunsttradition darstellen sollte und die heute als Ars Sacra Pekinensis bekanntgeworden ist. Diese Thematik war auch für Exner, der in seinem Siebenberg-Verlag (1936 in Peking begründet) vorwiegend Kunstbücher, aber auch Postkarten publizierte, von Interesse. Unter den beigegebenen Farbtafeln sind 8 von Exner gedruckte Postkarten sowie eine 15teilige Serie von Bildern zum Rosenkranz. Weitere Zugaben sind biographische Skizzen des Ehepaars Walter und Lisl Exner sowie eine erste Zusammenstellung der Publikationen des Siebenberg-Verlags, eine Liste von Werken der Ars Sacra Pekinensis, die Br. Berchmans dokumentiert hat, eine Bibliographie und ein Namenregister.Der Bearbeiter und Herausgeber ist Bibliotheksdirektor (i. R.) und Privatdozent an der FU Berlin (i. R.)
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