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Ein dauerndes Unbehagen und eine unbeirrbare Treue zur Philosophie durchziehen Karl Löwiths Leben und Werk. Unter Rückgriff auf zum Teil unveröffentlichte Tagebücher, Dokumente und Briefwechsel mit bedeutenden Vertretern kulturkritischen Denkens (u.a. Heidegger, Jaspers, Strauss, Arendt, Bultmann, Voegelin, Gadamer, Horkheimer, Marcuse und Habermas) rekonstruiert diese 2004 in Italien erschienene Monographie seine Denkbiographie und zugleich die Kritik an der Moderne, die der elegante skeptische Philosoph in seinen Schriften herausarbeitete. Löwiths Ansatz wirkt für ein auf den Menschen gegründetes, mit der Kritik der eigenen Zeit behaftetes Denken ebenso unzeitgemäß wie provokativ: die Theorie vor jeglichem Rückfall ins Politische bewahren, indem ihr ein Sicherheitsabstand von Aktualitätsfragen eingeräumt wird; die Philosophie auf das hin ausrichten, was nicht Geschichte ist ¿ die ewige Ordnung der Natur ¿, um unsere Beziehung zur Welt in den richtigen Proportionen zu erfassen.
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