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Die Studie untersucht das inhaltlich und texttypologisch weit gefächerte Schrifttum des Dominikaners Johannes Meyer (1422/23¿1485) mit Blick auf seine spezifischen literarischen Fakturen und Textstrategien und fragt in diskursanalytischer Perspektive nach seiner Positionierung im Kontext spätmittelalterlicher Ordensreform, 'Frömmigkeitstheologie' und Mystik-Rezeption wie auch nach seinem Beitrag für die deutsche Literatur des 15. Jahrhunderts.
Die vorliegende Studie fragt nach der Relevanz ,mittelalterlicher' Sujets in der Oper der fruhen Neuzeit und versucht mithin den Beitrag des Genres, das sich mit Blick auf seine humanistisch-renaissancezeitlichen Wurzeln gemeinhin eher als Sachwalter und Vermittler antiker (Stoff-)Traditionen darstellt, fur eine Rezeption des ,Mittelalters' als einer historischen Periode an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert zu bestimmen. Ihren Ausgangspunkt nimmt die interdisziplinar angelegte Untersuchung von einer ausgreifenden heuristischen Erschlieung entsprechender Stoffe und Werke an 15 bedeutenden Opernzentren im Reich, in Italien, Frankreich und England. Ein signifikantes Resultat dieser Bestandsaufnahme ist der speziell fur das norddeutsche Musiktheater um 1700 charakteristische Typus der ,dynastischen Mittelalteroper', der sich fur die Fragestellung und Perspektive der Arbeit als uberaus fruchtbar erweist und dem sich die detaillierten Analysen des Hauptteils in ihrer jeweiligen Zusammenschau von konkretem Libretto (Haupt- und Paratexte), Partitur, zeitgenossischer Inszenierungspraxis und kulturgeschichtlichen Kon-texten eingehend widmen. Dabei werden nicht nur die Verschiebungen aufgezeigt, die zwischen hofischer (Braunschweig, Hannover) und stadtischer bzw. stadtrepublikanischer (Hamburg) Reprasentations- und Memorialkultur zu Tage treten, sondern auch Spielraume des Dramma per musica - das im Anschluss an den aktuellen historisch-wissenschaftlichen Diskurs der Zeit auf das ,Mittelalter'als Ursprungs- oder Fruhraum der je eigenen Geschichte rekurriert - zwischen politisch motivierter Funktionsoper einerseits und genuiner Historienoper andererseits offengelegt.
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