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Keine physikalische Disziplin ist um 1800 mit so vielen Erwartungen verbunden wie die Elektrizitatslehre, die im 18. Jahrhundert zu universalen Bildungs- und Lebensgesetzen vorzudringen sucht. Auch die literarische und philosophische Avantgarde der 1790er Jahre beteiligt sich rege an der Debatte um den weltanschaulichen Stellenwert der jungen Wissenschaft und verleiht dem wissenschaftlichen und kulturellen Wissen uber dieses Phanomen in ihren Texten poetische und poetologische Funktion. Der Transfer zwischen Literatur und Naturwissenschaft, der keinesfalls nur eine Richtung kennt, gelingt dabei durch ein spezifisch fruhromantisches Symbol-Konzept, das Autoren wie Novalis und Johann Wilhelm Ritter in Auseinandersetzung mit der aktuellen Transzendentalphilosophie entwickeln. Im Zuge der allgemeinen Ausdifferenzierung der Wissensformen wird diese Synergie jedoch schon bald etwa bei Heinrich von Kleist selbst problematisch, statt die internen Spannungen im goethezeitlichen Wissenssystem tatsachlich zu vermitteln.Literarhistorisch bietet die Studie eine Analyse des Interaktionsmodells von Wissenschaft und Literatur um 1800, systematisch setzt sie sich daruber hinaus die nahere Bestimmung von Begriff und Methode einer Poetik des Wissens zum Ziel.
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