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Städte waren im Mittelalter von überragender Bedeutung. Sie standen in mannigfachen Beziehungen zueinander wie auch zu ihrem Umland. Dabei entwickelten sie sich stets in einem Spannungsfeld territorialer, wirtschaftlicher und sozialer Interessen und in Wechselwirkung unterschiedlicher Akteure. Seit jeher gehört die Stadtgeschichte zu den intensiv untersuchten Feldern der Geschichte des Mittelalters und der Landesgeschichte. Gerade die thüringischen Städte fanden dabei aber bisher weit weniger Beachtung, als die Städte anderer Regionen. Das vorliegende Buch will diesbezügliche Lücken schließen. Die Untersuchung verfolgt dabei bewusst einen neuen Ansatz. So werden nicht die Städte eines Herrn, sondern Städte in einem eng begrenzten Raum umfassend untersucht. Diese werden nach ihrer territorialpolitischen Bedeutung für ihre jeweiligen Herren aber auch hinsichtlich grundsätzlicher stadtgeschichtlicher Fragestellungen betrachtet. Schwerpunktmäßig setzt sich die Untersuchung dabei mit kleineren Städten auseinander. Zunächst werden fünf Städte einzeln betrachtet, anschließend miteinander verglichen und in Beziehung zu anderen Städten der Region und darüber hinaus gesetzt.
Im Jahr 1947 floh der Thüringer Ministerpräsident Rudolf Paul (1893-1978) in die amerikanische Besatzungszone. Bis dahin galt er wegen seines Einsatzes für rechtsstaatlichen Wiederaufbau, Interzonenkontakte und Belange seines Landes als besonders profilierter Politiker in der Sowjetischen Besatzungszone. Sein Wirken bietet über Thüringen hinaus einen exemplarischen Untersuchungsfall zu Möglichkeiten und Grenzen deutschen Verwaltungshandelns in der frühen SBZ. Das Buch rekonstruiert Pauls politisches Wirken, die biographische Vorgeschichte, die Flucht und das Nachspiel in Hessen. Ein umfangreicher Editionsteil auf CD-ROM und der Abdruck der nach seiner Flucht verfassten Schrift über die Thüringer Amtszeit ergänzen die Darstellung.
Seit der Friedlichen Revolution von 1989/90 sind die wissenschaftlichen Studien zur Geschichte der mittelalterlichen Grafschaft Henneberg, ihrer Herren und Bewohner wieder zahlreicher geworden. Dieser jüngeren Forschung ist es zu verdanken, dass das Interesse an den Grafen von Henneberg aus einem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf erwacht ist. Die erfolgreichen Bemühungen zur Beseitigung von Forschungsdesideraten lassen bestehende Lücken indes nur umso deutlicher hervortreten. Detailbetrachtungen zu einzelnen Mitgliedern des Henneberger Grafenhauses waren bislang rar. Zumindest für die Person Poppos VII. von Henneberg liegt mit Janis Witowskis Studie nun eine umfassende Untersuchung vor, die nicht nur wertvolle Erkenntnisse zur hennebergischen, thüringischen und fränkischen Landesgeschichte liefert, sondern auch manche überholte (Forschungs-)Meinungen relativiert und langgehegte Irrtümer beseitigt.
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