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Die Frage, welche Wissensform Aristoteles mit seiner Topik im Unterschied zur strengen Wissenschaftslehre der "e;Zweiten Analytik"e; im Blick hatte, ist im vergangenen halben Jahrhundert ins Zentrum der geisteswissenschaftlichen Forschung geruckt. An den intensiven Diskussionen zur Topikforschung hat sich die Theologie bislang nur sporadisch beteiligt. Dabei war die Theologie neben der Jurisprudenz der bevorzugte wissenschaftliche Ort, an dem die Topik ihre Bedeutung erweisen sollte. Die vorliegende Studie untersucht diese Bedeutung in den fruhen theologischen Wissensformen und ihre Rolle als Epistemologie, d.h. einer wissenschaftlichen Theologie, wie sie seit dem 12. Jahrhundert von den Gelehrten diskutiert wurde. In diesen wurde immer das Eigentumliche von Theologie als einer Glaubenswissenschaft mit berucksichtigt, die also eine Wissensform darstellt, die sich der menschlichen Vernunft nicht aus sich erschliet, sondern die aus der Offenbarung gegeben ist und die deshalb dieser beglaubwurdigender Instanzen bedarf. In den Dogmatiken des konfessionellen Zeitalters wird die breite Semantik der Topik zwischen Analytik, Enzyklopadik und Argumentations-Heuristik fur die Neuzeit entfaltet.
In dieser Studie wird zum ersten Mal eine systematische Analyse des menschlichen Glaubens in Karl Barths Kirchlicher Dogmatik vorgelegt. Barths Theologie wurde haufig vorgeworfen, dass sie diesen Topos marginalisiere. Demgegenuber weist Juliane Schuz die zentrale Rolle des Glaubens in Barths dogmatischer Methodologie sowie in dessen eigentumlicher Verschrankung von Christologie und Anthropologie nach. So wird im Querschnitt durch Barths Dogmatik ein vielseitiges Bild des Glaubensvollzugs gezeichnet. Einerseits birgt der Glaube als menschliche Tat die irreduzible Dimension von Geschichtlichkeit und Freiheit sowie die Moglichkeit seiner Verkehrung in der "e;Religion"e;. Andererseits ist der Glaube ebenso gottliche Tat extra nos' und nur analogisch' als eine dem Menschen zukommende Partizipation in Christus zu verstehen. Die Studie zeigt unter Aufnahme der dialektischen Grundentscheidung Barths, wie Barth die exzentrische' Konstitution und Bestimmung des Glaubens mit dessen aktiver, subjektiver Aneignung durch Deutungen vermittelt. In der Weiterfuhrung der Barthschen Konzeption entwickelt Schuz eine jenseits der etablierten Alternativen stehende, neue Perspektive in der religionsphilosophischen Debatte um den Deutungsbegriff.
Wie denkt Friedrich Schleiermacher, mit dem man zuerst die Bestimmung von Frommigkeit als Gefuhl der schlechthinnigen Abhangigkeit verbindet, die Freiheit des Subjekts? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Katharina Gutekunst die relevanten Werke aus allen Schaffensperioden Schleiermachers: die Jugendschriften, die Monologen (und die Reden), die Erwahlungsschrift, die Glaubenslehre und die Vorlesungen zu Psychologie, Philosophischer Ethik und Dialektik. Die Rekonstruktion und Diskussion der Freiheitstheorie Schleiermachers erfolgt dabei im Horizont der aktuellen Debatte um die Willensfreiheit in der analytischen Philosophie. So wird deutlich, dass Schleiermacher eine kompatibilistische Theorie vertritt, die auch die ontologischen und metaphysischen Begrundungszusammenhange von Freiheit reflektiert.
Sport gehort zum Leben vieler Menschen weltweit. Sport wirft ethische Fragen und Probleme auf, die in den Massenmedien, an Stammtischen und auch in der Wissenschaft diskutiert werden. Wenn es um Doping, Sexismus, Umweltzerstorung, politische Ideologisierung und ahnliches geht, stehen im Hintergrund solcher Diskussionen auch Fragen nach einem dem gesellschaftlichen Zusammenleben und dem Sport angemessenen Menschenbild.In Auseinandersetzung mit leibphanomenologischen Konzepten der zeitgenossischen philosophischen Anthropologie und die Leiblichkeit des Menschen betreffenden Aussagen der theologischen Anthropologie wird in dieser Sportethik das christliche Menschenbild beschrieben. Das Phanomen Sport wird vom Spielgedanken her in den Blick genommen. Als ethisches Leitbild dient die allen Menschen gleiche Wurde. Sie wird in Auseinandersetzung mit zeitgenossischen philosophischen und theologischen Entwurfen von der Lehre der Gottebenbildlichkeit des Menschen her beschrieben und fur ethische Fragen im Sport fruchtbar gemacht. Exemplarisch werden die Themen Doping, Geschlechterverhaltnis, Tier- und Umweltschutz, Politisierung, Kommerzialisierung und die Moglichkeit ethischer Bildung im Sport erortert.
Der Autor analysiert in eingehenden Studien wichtige Textabschnitte und Probleme von Luthers Hauptwerk De servo arbitrio. Die systematisch-theologische Untersuchung befat sich mit zentralen Streitpunkten zwischen Erasmus und Luther (Willensfreiheit, Ethik, Theodizee, Pradestination, Verborgenheit Gottes u.a.). Sie entfaltet im Gesprach mit klassischen philosophischen und theologischen Positionen, besonders auch mit literarischen Texten die Starken und Aporien in Luthers assertorischer, bekennender, kampfender Theologie.
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