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In der deutschen Literatur und Publizistik des 19. Jahrhunderts nimmt die Sudsee als ersehntes, erforschtes und kolonial erobertes Paradies einen groen, bisher kaum untersuchten Raum ein.Gabriele Durbeckweist von Chamissos Reisebericht von 1821 bis zur Popular- und Zeitschriftenliteratur um 1900 ein nahezu gleichbleibendes, bereits im 18. Jahrhundert etabliertes Repertoire an exotistischen und perhorreszierenden Stereotypen des Fremden nach. Dieses dient aber unterschiedlichen asthetischen, wissenschaftspopularisierenden und politischen Darstellungsstrategien und -funktionen. Zivilisations-, Missionierungs- und Kolonialkritik greifen auf dieselben Stereotype und Topoi des Fremden zuruck wie die Werbung fur einen Platz an der Sonne' und die Rechtfertigung nationaler, expansiver und kolonialer Bestrebungen. In neun Fallstudien werden (popular-)wissenschaftliche Reiseberichte und Zeitschriftenbeitrage, Abenteuerromane sowie Memoiren von Kaufleuten, Siedlern, Kolonialbeamten und Ethnographen untersucht. Die textanalytische und diskursgeschichtliche Studie zielt auf eine materialnahe Spezifizierung von Befunden der Interkulturalitatsforschung und wertet erstmals ein vielschichtiges und heterogenes literarisches Material aus. Auf diese Weise wird die Verschiebungen innerhalb eines konstanten, aber auerst facettenreichen Ozeanismus-Diskurses aufgezeigt.
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