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Der Band behandelt eine im 15. Jahrhundert an der Wiener Universität entstandene Auslegung zum weitverbreiteten Tractatus de latitudinibus formarum. Diese Formlatitudenlehre sucht die Vielfalt der intensiven Variationen der Qualitäten in den Griff zu bekommen. Der anonyme Autor des hier edierten und erläuterten Kommentars geht auf die epistemologische Frage nach dem Status der daraus neu entstandenen Formlatitudenlehre als Wissenschaft ein, diskutiert den berühmten Satz der mittleren Geschwindigkeit, verschiedene naturphilosophische Sophismata und die systematische Einteilung der anzuwendenden geometrischen Darstellungen. Eine mit solchen Diagrammen versehene Abschrift des Kommentars, die der Edition zugrunde liegt, stammt von Michael Lochmair (gest. 1499), der an der Universität Wien lehrte.
Die Lebenserinnerungen des österreichischen Historikers Albert Jäger (1801-1891) werden hier erstmals in einer wissenschaftlich kommentierten Edition veröffentlicht. Jäger durchlief als Autodidakt eine bemerkenswerte Karriere vom Benediktinermönch in Marienberg zunächst zum Gymnasialprofessor in Meran, dann zum Universitätsprofessor in Innsbruck und in Wien. Dort fungierte Jäger ab 1854 als erster Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, ehe er sich auch zeitweise der konservativen Politik zuwandte. Die Erinnerungen dieses bemerkenswerten Zeitzeugen bieten besondere Einblicke in die Geschichte der Habsburgermonarchie, Tirols und der historischen Forschung im 19. Jahrhundert.
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