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Das Hermetschwiler Gebetbuch, das heute im Sarner Benediktinerkollegium, einem Priorat der Abtei Muri-Gries als Cod. Chart. 208aufbewahrt wird, birgt einen bemerkenswerten, thematisch wie funktional heterogenen Textbestand: Heilsegen sind ebenso Bestandteil dieses Gebetbuches wie Andachten und Gebete. Die starkabgenutzte Handschrift, die in den ersten beiden Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts in der heutigen Deutschschweiz (Aargau) entstanden ist, wird hier erstmals umfassend erschlossen. Zur Edition der grotenteils unbekannten Texte tritt eine Kontextualisierung hinsichtlich ihrer Funktion. Eine bibliothekshistorische Untersuchung der vorwiegend burgerlich gepragten Beziehungsnetze im sudalemannischen Raum ermoglicht einen vertieften Einblick in den Sarner Gebetbuchbestand, einen der groten geschlossenen Gebetbuchbestande der heutigen Schweiz. Daraus ergeben sich neue Einsichten in Gebetspraxis und Alltagswissen in einem sudalemannischen Frauenkloster des Spatmittelalters.
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