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Das vorliegende Werk schliet in knapper Form, aber in weitem Uberblick mit vielen Textbeispielen und wegweisenden Anregungen eine neuralgische Lucke der Geschichte der Lehrdichtung, also des versgebundenen, mehr oder weniger asthetisch ambitionierten Schrifttums zur Vermittlung oder poetischen Nobilitierung von Sach-, Verhaltens- und Orientierungswissen, zwischen Spatmittelalter und Aufklarung. Etablierte Autoren wie M. Opitz und F. Dedekind wie auch fast vergessene deutschsprachige Exempel (etwa von J. G. Schottelius, W. Fabry und G. Wickram) kommen nach Gebuhr zur Geltung, doch fallt neues Licht besonders auf das riesige neulateinische Textfeld unter Einschluss der Jesuitendichtung (z. B. Barth, Frischlin, Xylander, Maier, Hohberg, Bidermann, Balde und viele andere). Besonders wird Wert gelegt auf eine funktionale Differenzierung der diversen, oft hybriden Textgenres (vom Merkvers bis zur altepischen Grodichtung) sowie auf exemplarische Analysen der deutschen Rezeption, auch Ubersetzung, bekannter antiker wie auch italienischer Modelle (zum Beispiel Palingenius und Vida). Den Rahmen bildet die Behandlung der einschlagigen, oft kontroversen poetologischen Diskussionen von Aristoteles bis Goethe sowie, vor der weitlaufigen Bibliographie, ein abschlieender Ausblick auf das 18. und fruhe 19. Jahrhundert.
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