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Das 18. Jahrhundert rückt zunehmend als ein Jahrhundert der Religionsphilosophie ins Bewusstsein der ideengeschichtlichen Erforschung der Aufklärung. In diesem Kontext bietet es sich an, den ,Fragmentenstreit', eines der größten Medienereignisse des Jahrhunderts, neu auf sein Potential für eine philosophisch begründete Hermeneutik der Bibel zu befragen. Während die ,Fragmente' als Quellentext aus der Feder des Hamburger Gelehrten Hermann Samuel Reimarus (1694-1768) zu analysieren sind, muss der Diskussionsbeitrag des Wolfenbütteler Bibliothekars Gotthold Ephraim Lessing als religionsphilosophische und hermeneutische Weiterführung dieser Kritik ohne eine Fixierung auf die lutherischen theologischen Gegner untersucht werden, um zu verstehen, was diese öffentliche Kontroverse für eine aufgeklärte Adaptation des Konzepts einer >natürlichen Religion< bedeutet. Von den Schriften Lessings stehen dabei die Axiomata (1778) und die entstehungsgeschichtlich teils frühere, teils spätere Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts (1777/80) im Mittelpunkt, es zeigt sich jedoch, dass schon die frühe Dichtung Die Religion (1751) und Akzente in Emilia Galotti (1772) religionsphilosophisches Gewicht haben.
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